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Yoga-Info

Eine kleine Geschichte des Yoga

"Yoga" bedeutet "Verbindung", z.B. zwischen Gegensätzen, zwischen Mensch und Gott, Sonne und Mond, rechts und links, oben und unten, Vergänglichem und Ewigem, ursprünglich ist wohl das Joch gemeint, das zwei Zugtieren aneinander band. Im Ausgleich wird es dem Menschen dann möglich, bewusster zu leben.

Die einen sagen, dass der Yoga ursprünglich in Eurasien beheimatet ist und mit den Einwanderungswellen um 2500 vor Christus nach Indien gelangt ist, die anderen nehmen Indien als Ursprungsland an. Yoga wird jedenfalls nachweisbar ab 2500 vor Christus in Nordindien praktiziert, zunächst als Meditation, später immer mehr mit Körperübungen verbunden.

Die ältesten schriftlichen Belege finden sich in den Veden und Upanishaden.

Die Verbindung mit Körperübungen, den asana und der Atemtechnik, wird sicher schon lange vor der schriftlichen Bestätigung praktiziert, während das "Handbuch des Yoga", die "Sutren des Patanjali" (zusammengewachsen zwischen 400 vor und 400 nach Christus) diese "asana" (Körperhaltungen), wie auch den Atem noch nicht sehr ausführlich erwähnen. Vielleicht liegt das daran, dass sie selbstverständliche Praxis waren oder das Hauptgewicht mehr auf der Meditation lag.

Patanjali beschreibt Yoga als das zur Ruhe kommen des Denkens, aus dem ich dann alles andere erkennen kann. Als Hilfe auf diesem Weg sind viele Wege der Meditation aufgeführt, vor allem aber der achtfache Stufenweg des Yoga:

Die Auseinandersetzung mit dem anderen

Die Auseinandersetzung mit mir selbst (beides: die sogenannten 10 Gebote des Yoga)

Körperübungen

Atempraxis

Zurückziehen der Gedanken.

Und dann in weiteren Stufen die geistige Arbeit mit den Gedanken, Konzentration und Meditation.

Nach Patanjali ist Yoga keine Religion oder Religionsersatz, sondern ein Weg, der zum Inneren des Menschen führt und damit, jedenfalls für den religiösen Menschen, zur Gotteserkenntnis.

Der indische Philosoph Sri Aurobindo sagt: Durch Yoga wird ein Hindu ein besserer Hindu, ein Christ ein besserer Christ, ein Moslem ein besserer Moslem, weil er die eigene Tiefe entdeckt. Yoga ist damit  religionsmäßig neutral.

Erst gegen 1300 ist die Körper- und Atemtechnik, allerdings sehr ausgefeilt, schriftlich fixiert worden. Der Hatha-Yoga war entstanden. (Ha-Tha: , Sonne-Mond, Verbindung der Gegensätze, im Körper, im Geist, d.h. ein höchstmöglicher Ausgleich)

Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Yoga als Übungsweg in Amerika und Europa bekannter, wenn auch indischer Geist bereits zur Goethezeit in Europa Fuß gefasst hatte, aber keine große Wirkung zeigte. In der Folgezeit wird Yoga als Übungsweg zunächst in wenigen Schulen gelehrt. Erst nach dem letzten Krieg wird er in Deutschland bekannter.

Schon in alter Zeit gab es eine ganze Reihe von Yoga-Richtungen z.B.:

Bhakti Yoga - die hingebende Liebe

Karma-Yoga - Yoga der Tat

Jnana Yoga - das denkerische Durchdringen

Hatha Yoga - die Verbindung von Atem, Körperbewegungen und Ruhe.

Ein deutscher Yogalehrer hat einmal gesagt, dass mit indischen Augen gesehen die Arbeit von Albert Schweitzer die Kombination von Bhakti- und Karma-Yogas ist.

Neben diesen "klassischen Richtungen" gibt es eine Reihe von modernen Wegen, meist aus dem Hatha- Yoga hervorgegangen, wie z.B. Yoga der Energie, Power Yoga, bzw. Yoga für besondere Gruppen: Kinder, Schüler usw.  Heute können wir im Anschluss an die Meinung mancher Yogis sagen, dass alles zum Yoga, zum bewussten Leben werden kann.

Während in der ersten Zeit nach dem letzten Kriege Yoga fast immer als akrobatische, fakirhafte Übung verstanden und geübt wurde, wurden der Hatha-Yoga im Laufe der Jahre dem modernen Menschen angepasst bzw. nur solche Übungen praktiziert, die gesundheitlich förderlich sind. Deshalb ist Yoga, insbesondere Hatha-Yoga, eine Methode, die jedem Menschen, gleich welchen Alters und Gesundheitszustandes, weiterhilft.

Im heutigen Yoga, meist der Richtung des Hatha-Yoga,  haben Entspannung und Konzentration, Körperübungen und Atemschulung ihre wichtige Rolle.

Auf jeden Fall kann man sagen, dass der Mensch, der Yoga praktiziert, wesentlich gesunder, sinnerfüllter und fröhlicher leben kann.

Inzwischen dürften in der westlichen Welt weitaus mehr Menschen Yoga als Weg, gesund zu bleiben, geistig zu wachsen, fröhlicher und sinnerfüllter zu leben praktizieren als in Indien selbst.

In Deutschland gibt es eine Reihe von Yogabünden, die nach dem europäischen Standart ausbilden, der in der Regel eine 3 - 4 jährige Ausbildungszeit mit mindestens  600 - 650 Stunden Theorie und einer Reihe von Wochenendseminaren vorsieht, Die Ausbildung wird mit einer Abschlussprüfung  beendet. Dazu kommt in der Regel eine ständige Weiterbildung.

Der bekannteste Bund ist der BDY (Berufsverband der Yogalehrenden Deutschlands), der einerseits selbst ausbildet, sich andererseits als Dachverband von Yogalehrerenden versteht, die bei ihm oder von anderen, von ihm anerkannten Ausbildungsstätten, ausgebildet worden sind.

Wenn Sie Yogalehrer in ihrer Umgebung suchen, die dem BDY angeschlossen sind, finden sie sie unter www.yoga.de

Was Sie sonst noch wissen sollten ...

... wenn Sie sich entschließen, Yoga zu machen.

Yoga hat drei Wirkungsfaktoren:

Körperübungen,

Atem,

Stille.

Diese drei wirken verschieden und können in unterschiedlicher Gewichtigkeit eingesetzt werden. Aus diesem Grunde kann jeder Mensch Yoga praktizieren, selbst ein Rollstuhlfahrer, denn bei sehr starken körperlichen Beeinträchtigungen lassen sich Bewegungen mental machen.

In unseren Kursen, stärker noch im Einzelunterricht, legen wir daher Wert darauf, dass jeder Teilnehmer mit seinen Körperübungen nur so weit geht, wie es ihm möglich ist. Es gibt bei uns keine Yogaolympiade mit Pflichtübungen, denn das würde dem Geist des Yoga völlig widersprechen. Das Bild des Yogi, der seine Beine verknotet und seinen Körper verrenkt, ist ein Zerrbild.

Heute wird Yoga dem ungeübten westlichen Menschen angepasst. Körperübungen werden langsam aufgebaut. Und Sie selbst entscheiden, wie viel Sie sich zumuten wollen.

Die Körperübungen werden in der Regel vom Atem geführt gemacht. Es gibt aber eine Reihe von Atemtechniken, die jeweils ihre besondere Wirkung haben.

Nicht umsonst wird im Yoga das Atmen mit "Lebenskraft schöpfen" gleichgesetzt.

In der Stille, im Hineinhorchen in sich selbst, kommen wir zur Ruhe und lernen unseren Körper und unsere eigene Tiefe kennen. Wir entstressen, lassen los, was drückt, können innerhalb kurzer Zeit eine tiefe Ruhe und Erholung spüren.

Der Unterricht dauert in der Regel 90 Minuten. Einzelunterricht jeweils 45 Minuten. Die Kurse haben eine unterschiedliche Länge.

Was Sie mitbringen sollten, ist eine Unterlage (notfalls Wolldecke) und eine weitere Decke, um sich in der Entspannung zuzudecken. Bei Hals- oder Nackenproblemen können Sie ein flaches Kissen mitbringen. Ziehen Sie lockere, warme Kleidung an (Jogginganzug).

Und vor allem seien Sie neugierig auf das, was Yoga Ihnen schenkt:

Die Kraft in der Bewegung, die Tiefe des Atems, die Ruhe des Gemütes.

Yoga ist wie eine langsame Erneuerung von Körper und Seele. Je länger Sie mitmachen, desto wohler werden Sie sich fühlen.

Siehe auch:

www.yoga.de - Die Webseite des Berufsverbandes der Yogalehrenden in Deutschland e.V.

- Dort lassen sich u. a. auch andere Yogalehrende finden.

www.yoga-os.de - Yogaschule Brigitte Jung-Wilke, Osnabrück

www.OM-Yoga-AK.de - Arbeitskreis der Yogalehrenden i9m Bereich Osnabrück-Münster

 

Und wenn Sie etwas für Musik oder Literatur übrig haben, hier drei Adressen:

www.michaelhell.com  Flötist und Professor für Cembalo und Generalbass in Graz

www.thomashell.de    Pianist und ordentlicherr Professor in Mainz

www.lesen-und-schmunzeln.de     Lyrik, Erzählung, Satiren, Kinderromane, Texte zu Weihnachten, Texte zur Entspannung.

 

 

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